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Lesedauer: 3 min

Veröffentlicht: 4. November 2021

Veröffentlicht von: Anna-Lena Fesl

„MAN KANN NICHT NICHT KOMMUNIZIEREN.“ (Paul Watzlawick)

Täglich begegnen wir verschiedenen Menschen und gestalten mit unseren Worten und Handlungen unsere Beziehungen. Ob beruflich oder privat: Kommunikation und das Miteinander sind zentrale Elemente unseres Lebens.

Es gibt Zeiten, in denen läuft alles wie geschmiert. Wir sind gesund, erfolgreich im Beruf und kommen mit allen gut aus. Und dann kommen möglicherweise Zeiten, die schwierig sind. Die meisten Schwierigkeiten lassen sich wieder aus der Welt räumen. Mit Psychospielen sind nicht die alltäglichen Hindernisse gemeint – vielmehr geht es um Beziehungen, bei denen neben festgefahrenen Verhaltensmustern auch Manipulationen im Spiel sind. Dies raubt uns besonders viel Energie, zehrt an unseren Nerven, ist ungesund und hat das Potential uns in eine negative Spirale hineinzuziehen.

Wissen ist Macht

Vielleicht, aber auf jeden Fall bringt Wissen Klarheit mit sich.

Je besser wir die Rollen in Psychospielen verstehen, können wir zum Beobachter einer Situation werden und sind nicht gänzlich in der Situation verstrickt. Wir gewinnen damit den Abstand, den wir brauchen, um Manipulationen zu durchschauen und diese zu vereiteln oder zumindest zu entschärfen.

In einem Psychospiel sind die Rollen der Beteiligten in der Regel im sogenannten “Dramadreieck” (nach Stephen Karpman) verteilt: Opfer, Verfolger und Retter.

Sehen wir uns diese Rollen genauer an, indem wir ein etwas zugespitztes Bild jeder Rolle beschreiben.

Die Opferrolle: Das Opfer nimmt eine passive Position ein. Es jammert gern, ist unglücklich, glaubt sich dem Schicksal ohnmächtig ausgeliefert und empfindet sich selbst als fehlerfrei.

Die Verfolgerrolle: Der Verfolger ist ein scharfer Kritiker, der streng und herablassend agiert. Er mag pauschale und verurteilende Aussagen. Im schlimmeren Fall zeigt er sich cholerisch, schreit und wirft mit Anschuldigungen und sogar Drohungen um sich. Der Verfolger hält sich für stark, durchsetzungskräftig und verträgt absolut keine Kritik.

Die Retterrolle: Der Retter tritt gerne als Beschützer auf, behandelt andere wie kleine Kinder, belehrt und möchte durch seine Arbeitsleistungen andere Menschen an sich binden. Sein Selbstbild ist von Stärke, Ausgeglichenheit und Selbstlosigkeit geprägt.

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Aus der Praxis, Humorvoll und Abwechslungsreich.

Jede dieser Rollen hat in seinem maßvollen Ursprung eine berechtigte Bedeutung und kann von Männern genauso wie von Frauen gelebt werden. Im Kontext von Manipulation und Psychospielen nehmen diese Rollen jedoch eine übertriebene und ungesunde Form an.

Obwohl hier von einem “Spiel” die Rede ist, hat es wenig mit Spaß zu tun. Aus der eigenen Perspektive hat jede Rolle eine “gute” Absicht, die die eigenen Bedürfnisse erfüllen und das eigene Weltbild bestätigen soll.

Jeder von uns hat seine “Lieblingsrolle”. Beobachten Sie ihr eigenes Verhalten und lernen Sie Ihre Triggerpunkte kennen. Bei welchen Aussagen werden sie wütend? Wann neigen Sie dazu sich zu rechtfertigen oder übernehmen Aufgaben, die ihre Kapazitäten völlig übersteigen?

Vergrößern Sie durch genaues Hinsehen den Zeitraum zwischen dem äußeren Ereignis und Ihrer Reaktion darauf. So lernen Sie Ihre Rolle zu verändern – denn Rollen sind nie statisch!

Bei dieser Betrachtung kommt keine der drei Rollen eine besonders sympathische oder gar erstrebenswerte Funktion zu.

Aber warum finden Manipulationen und Psychospiele trotzdem statt? Jede Rolle verfolgt das Ziel einen Punkt für sich zu machen und den Gewinn einzustreichen:

Das Opfer muss nicht die Verantwortung übernehmen und kommt im “Idealfall” ohne Konsequenzen davon.

Der Verfolger gewinnt an Macht. Seine Welt bleibt in schwarz und weiß aufgeteilt und er fühlt sich in seiner Sicht außerordentlich bestätigt.

Der Retter fühlt sich wie ein Held, der mit wehender Fahne durchs Leben zieht und seine vermeintliche Selbstlosigkeit und Stärke zelebriert. Wer sich um andere kümmert hat leider keine Zeit sich um sich selbst zu bemühen.

Je öfter Sie es schaffen in die Beobachterposition zu springen, desto besser wird es Ihnen gelingen aus diesem “Spiel” auszusteigen oder noch besser: gar nicht erst hineinzugeraten!

Dieser Artikel wurde verfasst von:

Anna-Lena Fesl

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Anna-Lena Fesl

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